

Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen mutmaßlichen Hisbollah-Anhänger
Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen mutmaßlichen Anhänger der proiranischen Hisbollah-Miliz erhoben. Dem Libanesen Fadel Z. wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland vorgeworfen, wie der Generalbundesanwalt am Dienstag in Karlsruhe mitteilte. Zudem sei er der Zuwiderhandlung gegen das Bereitstellungsverbot einer Embargoverordnung der Europäischen Union in 47 Fällen hinreichend verdächtig.
Den Ermittlungen zufolge schloss sich Z. vor dem Jahr 2015 im Libanon der Hisbollah-Miliz an. Spätestens ab August 2022 soll er im Auftrag der Miliz Teile zum Bau militärischer Drohnen beschafft haben. Dabei agierte er zunächst von Spanien, seit Sommer 2023 dann von Deutschland aus. Er lebte bis zu seiner Festnahme im Juli 2024 im niedersächsischen Salzgitter.
Z. soll im Auftrag der Hisbollah bei Firmen in Europa, China und den USA Teile für den Drohnenbau im Gesamtwert von knapp 1,4 Millionen Euro erworben haben. Dazu gehörten laut Anklage mehr als 2000 Benzin- und Elektromotoren, über 600 Propeller und anderes Zubehör. Z. nutze dafür häufig Tarnfirmen, die Bezahlung der Lieferanten erfolgte ebenfalls über Tarn- und Briefkastenfirmen. Das Geld kam von der Miliz.
Der Angeschuldigte sorgte der Bundesanwaltschaft zufolge auch für den Transport der Drohnenteile in den Libanon. Zwei der von Z. angeschafften Motoren verbaute die Hisbollah demnach in Sprengstoffdrohnen, die sie gegen Israel abfeuerte. Eine der Drohnen traf im Oktober 2024 ein Seniorenheim nahe Tel Aviv, niemand kam dabei zu Schaden. Die Anklage wurde zum Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Celle in Niedersachsen erhoben.
F.Bauer--MP