Vorrücken von M23-Miliz: UNO warnt vor "Flächenbrand" in DR Kongo
Die UNO hat angesichts der Kämpfe im Osten der Demokratischen Republik Kongo vor einem "Flächenbrand" gewarnt. Der Leiter der UN-Friedensmissionen, Jean-Pierre Lacroix, sagte am Freitag, das Vorrücken der von Ruanda unterstützten M23-Miliz habe "unvorhersehbare Konsequenzen". Die USA warfen Ruanda vor, die Region in einen Krieg zu verwickeln.
Der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Mike Waltz, sagte vor dem UN-Sicherheitsrat, unter der Führung von Präsident Donald Trump habe es zuletzt "Fortschritte auf dem Weg zum Frieden" gegeben. Nun aber leite "Ruanda die Region zu mehr Instabilität und in Richtung Krieg", kritisierte er.
Auf Druck Trumps hatten der Staatschef von Ruanda, Paul Kagame, sowie der Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Félix Tshisekedi, am 5. Dezember in Washington ein Papier unterzeichnet, das das Weiße Haus ein "Friedensabkommen" nannte. Die Kämpfe gingen jedoch weiter.
Am Dienstagabend drangen M23-Kämpfer in die strategisch bedeutende Großstadt Uvira nahe der Grenze zu Burundi ein. Binnen einer Woche flohen nach übereinstimmenden Angaben der UNO und der burundischen Behörden rund 30.000 Menschen in das Nachbarland.
Das nun von M23-Kämpfern ins Visier genommene Uvira liegt am Tanganjikasee dem burundischen Bujumbura gegenüber, der wirtschaftlich bedeutendsten Stadt des Landes. Burundi sieht eine mögliche Einnahme Uviras durch die M23 als existenzielle Bedrohung für das Land.
Zwischen der DR Kongo und Ruanda schwelt seit Jahrzehnten ein blutiger Konflikt um den an Bodenschätzen reichen Osten der DR Kongo. Anfang des Jahres war dort die M23 eingefallen, wodurch sich die Lage nochmals verschärft hatte. Im Zuge dieser Offensive hatte die M23 unter anderem die Großstädte Goma und Bukavu eingenommen.
G.Loibl--MP