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Disney-Chef kritisiert Aberkennung von Sonderstatus in Florida als "handelsfeindlich"
Disney-Chef kritisiert Aberkennung von Sonderstatus in Florida als "handelsfeindlich" / Foto: CHIP SOMODEVILLA - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Disney-Chef kritisiert Aberkennung von Sonderstatus in Florida als "handelsfeindlich"

Disney-Vorstandschef Robert Iger hat die Aberkennung des Sonderstatus des Freizeitparks "Disney World" im US-Bundesstaat Florida durch den republikanischen Gouverneur Ron DeSantis als "handelsfeindlich" kritisiert. Der erzkonservative Politiker, ein potenzieller Präsidentschaftsbewerber und parteiinterner Rivale von Ex-Präsident Donald Trump, versuche, "ein Unternehmen für die Ausübung eines verfassungsmäßigen Rechts zu bestrafen", sagte Iger am Montag auf einer Aktionärsversammlung in Orlando. Ein Unternehmen habe aber "das Recht auf freie Meinungsäußerung, genauso wie Einzelpersonen".

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Nach Kritik des Konzerns an seiner politischen Agenda hatte Floridas erzkonservativer Gouverneur Ron DeSantis im Februar den selbstverwalteten Distrikt des berühmten Vergnügungsparks unter staatliche Kontrolle gestellt und das Ende des "Unternehmens-Königreichs" verkündet.

Der Gouverneur sei angesichts der Unternehmensposition "sehr verärgert" gewesen, sagte Iger nun. "Es scheint, dass er beschlossen hat, sich an uns zu rächen."

Vorausgegangen war ein heftiger Streit zwischen DeSantis und dem Unterhaltungsriesen Disney. Der Unternehmensriese hatte im vergangenen Jahr den Zorn des Gouverneurs auf sich gezogen, als er ein umstrittenes Gesetz gegen Unterricht für junge Kinder über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität kritisiert hatte.

Der Konzern plane, in den kommenden zehn Jahren mehr als 17 Milliarden Dollar (rund 15,6 Milliarden Euro) in den weltberühmten Vergnügungspark in Orlando zu investieren, mehr als 10.000 Arbeitsplätze zu schaffen und noch mehr Touristen nach Florida zu locken, sagte Iger. Jede Handlung, die darauf abziele, diese Bemühungen zu vereiteln, "nur um sich für eine vom Unternehmen eingenommene Position zu rächen", erscheine "nicht nur handelsfeindlich, sondern auch Florida-feindlich", sagte der Disney-Chef.

Er kündigte an, sich weiterhin "von einem Sinn für Anstand und Respekt" leiten zu lassen und erinnerte daran, dass Disney versuche, in seinen Filmen die Überzeugung zu vermitteln, dass "das Gute über das Böse triumphiert".

DeSantis gilt derzeit als der potenziell gefährlichste Rivale Trumps. Er führt in Florida einen scharf rechten Kurs und wurde im vergangenen Herbst mit einem Erdrutschsieg zum Gouverneur wiedergewählt. Der 44-Jährige hat seine Kandidatur aber noch nicht offiziell verkündet.

Y.Ingvar--MP