

30 Jahre nach gescheitertem Anschlag auf Gefängnis: Prozessbeginn in Berlin
Fast 30 Jahre nach einem gescheiterten Sprengstoffanschlag auf ein Gefängnis in Berlin müssen sich die mutmaßlichen Täter nun vor Gericht verantworten. Der Prozess beginne am 17. März vor dem Berliner Kammergericht, sagte eine Gerichtssprecherin am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Die Verdächtigen waren nach ihrem Auffliegen 1995 nach Venezuela gereist und hatte von dort aus verschiedenen deutschen Medien Interviews gegeben.
Die Bundesanwaltschaft wirft den beiden Deutschen Peter K. und Thomas W. vor, im April 1995 versucht zu haben, eine Justizvollzugsanstalt in Berlin-Grünau zu sprengen. Diese wurde damals zu einem Abschiebegefängnis umgebaut. Der Anklage zufolge hatten sich die Beschuldigten zu der linksextremistischen Gruppe "Das Komitee" zusammengeschlossen, die das Ziel hatte, durch Brand- und Sprengstoffanschläge auf staatliche Einrichtungen gesellschaftspolitische Veränderungen herbeizuführen.
Zur Vorbereitung des Anschlags in Berlin sollen sie vier Propangasflaschen mit insgesamt mehr als 120 Kilogramm explosivem Material befüllt und mit selbstgebauten Zeitzündern präpariert haben. Als sie die Gasflaschen auf einem Parkplatz umladen wollten, wurden sie von einer zufällig vorbeikommenden Polizeistreife gestört und flohen. K. und W. reisen anschließend mit einem mutmaßlichen Komplizen nach Venezuela. Dieser starb inzwischen.
F.Bauer--MP