Münchener Post - Trump: Verhandlungen mit Russland einfacher als mit der Ukraine

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Trump: Verhandlungen mit Russland einfacher als mit der Ukraine
Trump: Verhandlungen mit Russland einfacher als mit der Ukraine / Foto: Jim WATSON - AFP

Trump: Verhandlungen mit Russland einfacher als mit der Ukraine

Die Gespräche über ein Ende des Krieges in der Ukraine sind für US-Präsident Donald Trump nach eigenen Worten einfacher mit Moskau als mit Kiew. "Ich finde es ehrlich gesagt schwieriger, mit der Ukraine zu verhandeln, und sie haben nicht die besten Karten", sagte er am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. "Es ist vielleicht einfacher, mit Russland zu verhandeln."

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Er vertraue dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, betonte Trump: "Ich glaube ihm." Obwohl er Russland wegen dessen Angriffen auf die Ukraine erst wenige Stunden zuvor mit neuen Sanktionen und Zöllen gedroht hatte, äußerte Trump bei der Pressekonferenz Verständnis für Putins Vorgehen: "Ich denke, dass er tut, was jeder in seiner Lage jetzt tun würde", sagte der US-Präsident. Er habe immer ein gutes Verhältnis zu Putin gehabt, und dieser wolle den Krieg beenden, betonte Trump. "Ich denke, er wird großzügiger sein, als er sein muss, und das ist ziemlich gut."

Um ein Ende des mittlerweile seit drei Jahren andauernden Kriegs in der Ukraine herbeizuführen, hatte Trump zuletzt vor allem den Druck auf Kiew erhöht. Zu Beginn der Woche ordnete er einen Stopp der US-Hilfen für die Ukraine an, zudem wurde die Weitergabe von Geheimdiensterkenntnissen eingestellt.

Bei der Pressekonferenz am Freitag warnte Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor dem Verlust jeglicher US-Unterstützung, sollte sich dieser nicht verhandlungsbereit zeigen. "Ich weiß nicht, ob sie sich einigen wollen. Wenn sie sich nicht einigen wollen, sind wir raus, weil wir wollen, dass sie sich einigen", sagte Trump. Selenskyj knüpft die Zustimmung seines Landes zu einer Waffenruhe an Sicherheitsgarantien des Westens.

Vergangene Woche war es bei Selenskyjs Besicj zu einem historischen Eklat im Weißen Haus gekommen: Vor laufenden Kameras hatten Trump und sein Stellvertreter JD Vance den ukrainischen Präsidenten heftig angegriffen und ihm fehlende Dankbarkeit für die US-Militärhilfe und mangelnden Friedenswillen vorgeworfen.

Seitdem kamen sowohl aus Washington als auch aus Kiew wieder versöhnlichere Töne. Nach einem Telefonat mit US-Außenminister Marco Rubio erklärte der ukrainische Chefdiplomat Andrij Sybiha am Freitag, die Ukraine wünsche sich ein Ende des Krieges, und die Führung der USA sei "entscheidend, um zu einem dauerhaften Frieden zu gelangen".

P.Mueller--MP