Frankreich und Australien wollen nach U-Boot-Krise Neubeginn ihrer Beziehungen
Zehn Monate nach dem heftigen Zerwürfnis wegen eines geplatzten U-Boot-Deals wollen Frankreich und Australien einen Neuanfang in den bilateralen Beziehungen starten. "Die Beziehung zwischen Australien und Frankreich ist wichtig. Vertrauen, Respekt und Ehrlichkeit sind wichtig. Das soll unser Verhältnis prägen", sagte der im Mai gewählte australische Premierminister Anthony Albanese am Freitag bei einem Besuch in Paris. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach seinerseits von einer "Beziehung, die auf Respekt gründet".
Die Beziehungen beider Länder hatten stark gelitten, nachdem Australien, die USA und Großbritannien im vergangenen September ein Indopazifik-Bündnis geschlossen hatten. Dieses umfasste auch den Bau von Atom-U-Booten für Australien, weswegen die Regierung in Canberra eine Bestellung von zwölf französischen U-Booten platzen ließ.
Frankreich zog aus Ärger darüber seine Botschafter aus Washington und Canberra ab. Australien gab kürzlich bekannt, dem französischen Schiffsbaukonzern Naval Group eine Entschädigung in Höhe von 555 Millionen Euro zu zahlen. Albanese sprach von einer "fairen und gerechten Einigung".
Macron wirbt für eine indopazifische Strategie Frankreichs. Er befürchtet, dass China seinen Einfluss in der Region ausweiten wird, in der mehrere französische Überseegebiete liegen. Etwa eine Million Franzosen leben in der Region, etwa 8000 französische Soldaten sind dort stationiert.
M.P.Huber--MP