

USA betrachten Kolumbien nicht mehr als Verbündeten im Anti-Drogen-Kampf
Die USA stufen Kolumbien nicht länger als Verbündeten im Kampf gegen die Drogenkriminalität ein. Der kolumbianische Staatschef Gustavo Petro habe es versäumt, die Kokainproduktion einzudämmen, erklärte US-Präsident Donald Trump am Montag. Vielmehr sei die Produktion der Droge in dem südamerikanischen Land auf ein "Allzeithoch" gestiegen. Damit habe er "die jahrelange, für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit unserer beiden Länder im Kampf gegen Drogenterroristen untergraben".
US-Außenminister Marco Rubio sagte bei einem Besuch in Israel, dass die derzeitige kolumbianische Regierung "kein besonders guter Partner im Kampf gegen die Drogenkartelle" sei.
Seit 1986 führt Washington jährlich Bewertungen der Maßnahmen zur Bekämpfung des Drogenhandels in etwa 20 Ländern durch. Kolumbien ist der weltweit größten Kokainproduzent. Die US-Hilfe für Bogotá im Anti-Drogen-Kampf belief sich bisher auf rund 380 Millionen Dollar pro Jahr. Eine Fortsetzung dieser Finanzierung ist nun ungewiss.
Petro bestätigte die Entscheidung der US-Regierung. Bei einer Kabinettssitzung sagte er, Washington entziehe Kolumbien den Status als Verbündeten im Kampf gegen die Drogenkriminalität, "nachdem dutzende Polizisten und Soldaten" im Kampf gegen Drogenkartelle und Guerillagruppen, die sich durch den Drogenhandel finanzierten, getötet worden seien.
Der linksgerichtete Petro setzt sich seit seinem Amtsantritt im Jahr 2022 für einen Paradigmenwechsel im von den USA geführten Krieg gegen die Drogen ein, den er als gescheitert betrachtet. Er will den Fokus stattdessen auf die sozialen Probleme legen, die den Drogenhandel begünstigen.
Trump rief die kolumbianische Regierung zu "aggressiveren Maßnahmen zur Ausrottung des Koka-Anbaus und zur Eindämmung der Kokainproduktion und des Kokainhandels" auf, um den Status als Verbündeten wiederzuerlangen. Zudem mahnte er eine bessere Zusammenarbeit mit den USA an, um die "Anführer kolumbianischer krimineller Organisationen vor Gericht zu stellen".
D.Johannsen--MP