Erste Runde der Parlamentswahl in Myanmar beginnt
In Myanmar hat in den von der Militärjunta kontrollierten Gebieten die erste Runde der umstrittenen Parlamentswahl begonnen. Die Wahllokale öffneten gegen 6.00 Uhr (Ortszeit) unter anderem in Yangon, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag beobachtete. In der größten Stadt des Landes wurde über Nacht ein großes Sicherheitsaufgebot an Bahnhöfen und im Straßenverkehr postiert.
Die Wahl, die insgesamt drei Runden umfasst, ist die erste Parlamentswahl seit dem Militärputsch von 2021. Die zweite Runde soll in zwei Wochen stattfinden, die dritte am 25. Januar.
Abgestimmt wird unter anderem auch in Mandalay und der Hauptstadt Naypyidaw. Während die Militärjunta die Wahl als Rückkehr zur Demokratie bezeichnet, kritisieren internationale Beobachter eine "Scheinwahl".
Das Militär in Myanmar hatte 2021 die im Jahr zuvor mit großer Mehrheit gewählte demokratische Regierung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. In einem von Menschenrechtsgruppen als Schauprozess verurteilten Verfahren wurde Suu Kyi zu 27 Jahren Gefängnis verurteilt, ihre äußerst populäre Partei Nationale Liga für Demokratie (NDL) wurde aufgelöst.
Das südostasiatische 50-Millionen-Einwohner-Land ist seitdem vom Bürgerkrieg zerrissen, in Dutzenden von bewaffneten Rebellen kontrollierten Gebieten hat die Wahlkommission die Abstimmung abgesagt. Oppositionelle Gruppen kündigten einen Boykott der Wahl an.
M.P.Huber--MP