

Nach 14 Jahren: Ismaik gibt 1860-Anteile ab
Bei 1860 München endet die Ära Hasan Ismaik nach 14 Jahren überraschend plötzlich: Der jordanische Unternehmer gibt seine Anteile am Fußball-Drittligisten an eine Schweizer Familienholding ab. Das teilte der Klub am Samstag mit, ohne weitere Details über den neuen Gesellschafter zu nennen. Der Vollzug der Transaktion werde für die kommende Woche erwartet.
"Das Präsidium freut sich sehr, einen hoch angesehenen und erfolgreichen Partner für 1860 München gewonnen zu haben, der langfristig denkt und sich langfristig an unseren Verein bindet", hieß es in der Mitteilung der Münchner. Das Engagement sei "nicht nur ein Bekenntnis zum Verein, sondern auch zur Stadt München und ihren Einwohnern. Gemeinsam werden wir jetzt unser großes Ziel 2. Liga angehen."
Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Beide Seiten hätten "vereinbart, dass alle Kreditschulden erlassen werden – ausgenommen jene Finanzierungszusagen, die für die Lizenz der laufenden Saison erforderlich sind".
Schon im April hatte Ismaik angekündigt, sich von seinen Anteilen trennen zu wollen. Der umstrittene Investor war seit 2011 an der TSV 1860 GmbH & Co. KGaA beteiligt gewesen, öffentliche Streitereien waren nicht selten. Geprägt war die Zeit von einem sportlichen und wirtschaftlichen Niedergang, der bis in die Regionalliga Bayern führte. Seit 2018 spielt 1860 in der 3. Liga.
"1860 München schuldenfrei zu hinterlassen, ist eine wunderbare Erfolgsgeschichte und ich freue mich sehr, das Staffelholz an jemanden zu übergeben, der dem Verein derart helfen kann", wurde Ismaik zitiert: "Es war von Beginn an klar, dass ich mich nur von meinen Anteilen an diesem fantastischen und geschichtsträchtigen Verein trennen würde, wenn der TSV 1860 davon profitiert."
Die Pläne mit dem neuen Gesellschafter umfassen unter anderem die Stärkung des Grünwalder Stadions als Heimat der Löwen. Es solle einen "zügigen Austausch mit der Stadt" geben, um das Stadion nach den Vorgaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) zu sanieren.
O.Wagner--MP