

Künstliche Intelligenz: Digitalminister Wildberger setzt auf Austausch mit den USA
Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) setzt beim Thema Künstliche Intelligenz auf eine enge Partnerschaft mit den USA. Europa müsse Zugang haben zu Chips und KI-Modellen, und deshalb sei der Austausch mit den USA "extrem wichtig", sagte der Minister am Donnerstag am Rande eines Besuchs in Washington.
Künstliche Intelligenz (KI) werde die Zukunft beeinflussen "wie kaum eine andere Technologie zuvor", sagte Wildberger weiter. KI sei "vergleichbar mit der Erfindung des Feuers, mit dem Internet oder mit Strom". In den Vereinigten Staaten gebe es "eine unglaubliche Entschlossenheit, eine Führungsposition einzunehmen", sagte er.
US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch eine neue Strategie für Künstliche Intelligenz vorgestellt. Dabei zeigte sich Trump überzeugt, dass sein Land den Wettlauf um KI gegen China gewinnen werde. Die USA setzen auf eine weitgehende Regulierungsfreiheit für Unternehmen - auch wenn Experten vor Gefahren der Technologie warnen.
Wildberger sagte dazu: "Meine persönliche Meinung ist, dass wir eine bessere Balance zwischen Risiko und Innovationsfreundlichkeit, und insbesondere eine pragmatische Umsetzungsmöglichkeit von Regulierung" brauchen. Die EU hatte ein KI-Gesetz erlassen, das schrittweise in Kraft tritt. Ab August greifen Regeln für allgemein nutzbare KI-Systeme etwa zur Text- oder Bilderstellung. Eine Reihe von Unternehmen hatte zuletzt einen Aufschub gefordert.
Die europäischen Digitalvorschriften für US-Konzerne wie Google oder die Facebook-Mutter Meta sind zudem eines der Themen bei den laufenden Zollverhandlungen mit Washington. Trump drängt die EU zur Abschaffung der Regeln.
Wildberger sagte, beide Seiten seien wahrscheinlich "in der entscheidenden Endphase" der Verhandlungen. Er hoffe auf einen "guten Ausgang". Inhaltlich wollte er die Gespräche nicht kommentieren. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte sich am Mittwoch optimistisch über einen baldigen Durchbruch geäußert. Die von Trump gesetzte Frist zur Einigung läuft am 1. August aus. Ab dann sollen für die EU Zölle von 30 Prozent gelten.
K.Lang--MP