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Untersuchung: Autopreise besonders bei Plugin-Hybriden gestiegen
Untersuchung: Autopreise besonders bei Plugin-Hybriden gestiegen / Foto: Ina FASSBENDER - AFP/Archiv

Untersuchung: Autopreise besonders bei Plugin-Hybriden gestiegen

Die Preise für Autos aller Antriebsarten abzüglich der Rabatte sind einer Untersuchung zufolge zuletzt im Schnitt gestiegen - besonders stark aber bei Plugin-Hybriden. Der Transaktionspreis für Autos mit einer Kombination aus Elektro- und Benzinantrieb lag im November 289 Euro höher als im Vormonat, wie die Branchenexperten vom Center Automotive Research (CAR) in Bochum am Freitag mitteilten. So erhöhte sich auch der Preisabstand zum Verbrennerauto.

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Die Transaktionspreise bezeichnen die Listenpreise abzüglich Rabatten. Ein Plugin-Hybrid kostete den Angaben zufolge im Schnitt 46.125 Euro, ein Verbrenner 33.014 Euro. Damit stieg der Unterschied auf 13.101 Euro - im Oktober waren es noch 12.857 Euro gewesen.

Da die Transaktionspreise der Untersuchung zufolge auch bei den reinen E-Autos etwas stärker stiegen als bei den Verbrennern, nahm der Aufpreis zum Verbrenner hier ebenfalls zu und vergrößerte sich von 1564 auf 1650 Euro. E-Autos kosteten demnach im November im Schnitt 34.674 Euro und damit mehr als 10.000 Euro weniger als Plugin-Hybride.

Die Ursachen für die Preissteigerungen sah Ferdinand Dudenhöffer vom CAR bei den Elektroautos und Plugin-Hybriden "in leicht niedrigeren Rabatten bei einigen Modellen". "Bei den Verbrennern waren es Listenpreiserhöhungen durch Streichung eines Einsteigermodells", erklärte der Autoexperte weiter.

Dudenhöffer verwies darauf, dass die Nachfrage nach den Plugin-Hybriden trotz steigender Transaktionspreise zugenommen habe. Er führte dies auf einen Steuervorteil für Plugin-Hybride als Firmenwagen zurück, bei dem der Aufpreis "über mehrere Jahre teilweise oder ganz durch Steuerersparnisse ausgeglichen" werde.

Die Bundesregierung macht sich bei der EU für deutliche Aufweichungen der Abgasvorgaben für Autohersteller ab 2035 stark. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte in diesem Zusammenhang in der vergangenen Woche für Verwirrung gesorgt, als er in einem Brief an Brüssel auf "hocheffiziente" Verbrenner verwies, die auch 2035 noch zugelassen werden könnten.

Dudenhöffer erklärte nun, "wenn hocheffizient bester oder niedrigster CO2-Ausstoß meint", könne mit "hocheffizienter Verbrenner" nur ein Plugin-Hybrid gemeint sein. Der Autoexperte rechnet damit, dass die Vorschläge der Bundesregierung zur Lockerung des sogenannten Verbenner-Aus zu einem "Rückgang der Investitionen ins Elektroauto" führen werde. "Die Bundesregierung kauft für die Autoindustrie Zeit, in der sich China und das Geschäft dort weiter dynamisch entwickelt", erklärte er. "Der Abstand wird durch das Aus von Verbrenner-Aus größer statt kleiner."

Im Lichte der Ankündigung von neuen Prämien für E-Autos und Plugin-Hybride dürften potenzielle Autokäufer nun zudem erstmal abwarten mit dem Erwerb eines Wagens, fuhr Dudenhöffer fort. Deswegen dürfte das Wachstum der Marktanteile beim E-Auto "zum Stillstand" kommen.

A.Kenny--MP